Stiftungen müssen mit der Zeit gehen

Manchmal ist es im Leben hilfreich, den einen oder anderen alten Zopf abzuschneiden. Aus der Natur ist dieser Mechanismus bekannt, in der Wirtschaft kennen wir die Schumpter’sche kreative Zerstörung, aus der heraus Neues entsteht. Marion Weber von der ROLAND-Stiftung hat dieses Bild in ihrem Impuls im Rahmen des 4. Virtuellen Tags für das Stiftungsvermögen auf den Stiftungssektor übersetzt – und beruft sich dabei auf eine Tugend.

Für Marion Weber ist es der Faktor Mut, der in Stiftungen durchaus mehr Gewicht bekommen kann. Mehr Mut, Entscheidungen zu treffen, die auf ein Abschneiden von Gewohnheiten oder auch das Hinter sich lassen von Gewissheiten abzielt. Dieses ‚Zöpfe ab‘ konterkariert natürlich das daher gebrachte „Das haben wir immer schon so gemacht“, aber Zöpfe ab heißt es auch, eine Stiftung bzw. die Stiftungspraxis an der einen oder anderen Stelle neu zu erfinden, oder besser gar: zu inspirieren. Hierzu gibt Marion Weber in Ihrem Impuls auch ein paar konkrete Anregungen.

Damit aber das mit dem Mehr an Mut auch klappt, braucht es in gewisser Weise eine Neu-Orientierung in den Stiftungsgremien, denn dort werden die Entscheidungen für das Tun einer jeden Stiftung getroffen. Einerseits. Zum anderen braucht es die Erkenntnis, dass mit der Stiftungsrechtsreform das Mehr an Mut auf einen Rahmen trifft, der vielleicht genau das von Stiftungslenkerinnen und -lenkern verlangt. Denn in einer Stiftung alte Zöpfe abzuschneiden, das dürfte durchaus zum Wohle der Stiftung sein. Insbesondere auf lange Sicht.

Protagonisten
Marion Weber, ROLAND-Stiftung
Tobias Karow, Moderation

Stab
Regie: Frank Seifert
Kamera: Sebastian Jäger & Joshua Gebhart
Ton: Tonino Fantauzzo & Noah Donde
Titlings: Greta Birkenmaier
Streaming: Cedrik Jack Jankowski & Lukas Götz
Produktion: RNF GmbH
Konzept & Idee: Tobias Karow